Quo vadis Europa?
Die Europäische Union und ihr Verhältnis zu Russland
Russland ist ein Teil Europas, nicht aber der Europäischen Union. Beide sind auf einander angewiesen, in wirtschaftlichen wie kulturellen Belangen und in Fragen der Sicherheit. Und doch gibt es zwischen beiden nicht erst in den letzten Jahren erhebliche Differenzen und zunehmende Spannungen. Als Michail Gorbatschow 1986 mit Perestroika und Glasnost den Umbau des gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Systems in der damaligen Sowjetunion einleitete, war in Ost und West die Hoffnung auf ein Ende des kalten Krieges und auf ein friedliches Nebeneinander groß. Nach Öffnung des Eisernen Vorhangs, dem Zerfall der Sowjetunion und der Westintegration etlicher ehemaliger Warschauerpakt-Staaten schien sich Russland mehr und mehr isoliert zu fühlen. Spätestens seit der Annexion der Krim gelten die Beziehungen zwischen dem Westen und Russ-land als sehr belastet. Wie können diese Spannungen abgebaut werden, welche Strategien müssen Europa und Russland entwickeln, um nachhaltig gutnachbarliche und friedfertige Beziehungen aufzubauen? Das sind einige der Fragen, die wir diskutieren wollen.