Hamburger Schule – Das 19. Jahrhundert neu entdeckt
Ausstellungsführung durch Hamburger Kunsthalle mit Eberhard Stosch, Kunsthistoriker

Öl auf Papier, 33,7 x 47,5 cm. © Hamburger Kunsthalle / bpk
Foto: Christoph Irrgang
Die Hamburger Kunsthalle lädt dazu ein, das spannungsreiche 19. Jahrhundert aus der Sicht der »Hamburger Schule« zu entdecken. Die Ausstellung präsentiert die Situation der Künste und deren Strukturen im Hamburg des 19. Jahrhunderts. Rund 120 Gemälde, Zeichnungen und Graphiken, darunter zahlreiche Hauptwerke der beteiligten Künstler, bieten einen repräsentativen Überblick über ein ganzes Jahrhundert Kunstschaffen in Hamburg. Da in Hamburg eine Kunstakademie fehlte, mussten die angehenden Maler zur Ausbildung und Vervollkommnung ihrer technischen Fertigkeiten andere Zentren wie Dresden, München und Düsseldorf aufsuchen. Gleichzeitig wurde der Blick gen Norden und Süden geweitet. Von nachhaltiger Wirkung waren dabei die Studienreisen nach Skandinavien und Italien. Die Ausstellung untersucht die produktiven Wechselwirkungen der Künstler mit diesen Orten und analysiert, wie die neuen Erfahrungen auch nach deren Rückkehr in die Hansestadt weiterwirkten.
Zu sehen sind Werke von Philipp Otto Runge, Erwin Speckter, Jacob Gensler, Valentin Ruths und Thomas Herbst. Der Bogen spannt sich dabei von klassizistisch wie romantisch beeinflussten Werken über realistisch-wirklichkeitsnahen Tendenzen und Positionen des Naturalismus, des Impressionismus und des Jugendstils bis zum Aufkommen der Avantgarde im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts.